Wanderung auf Lusen bei Schnee - Dia-Niederbayern

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Schneereiche Wanderung auf den Lusen
Der Lusen zählt mit seinem markanten Granitblockmeer zu den außergewöhnlichen und beliebtesten Gipfeln im Bayerischen Wald. Auf der ca. 2,5-stündigen Rundwanderung sind 250 Höhenmeter zu überwinden. Der steilste, aber auch spektakulärste Aufstieg führt an der Glasarche vorbei über die „Himmelsleiter“ durch einen Bergfichtenwald, in dem der Borkenkäfer deutliche Spuren hinterlassen hat. Bei schönem Wetter bietet sich am Gipfel in 1.373 m Höhe ein grandioser Ausblick.Von Mitte Mai bis Ende Oktober lädt das Schutzhaus wenige Gehminuten unterhalb des Gipfels zu einer willkommenen Rast ein.
Schnee auf dem Weg zum Gipfel
Mitte April 2016 sieht das ganze etwas anders aus. Auf dem Wanderweg liegt noch viel Schnee, auch auf dem ersten Teil der Himmelsleiter. Und so gestaltet sich der Aufstieg deutlich mühsamer als im Sommer. Ich knicke ein paar Mal um. Mit dem richtigen Schuhwerk kein Problem. Nichts passiert. Mit Turnschuhen sollte man heute lieber nicht unterwegs sein. Das sollte man in den Bergen grundsätzlich nicht. Aber bei so viel Schnee könnte es einem da ziemlich nass eingehen. Ich habe immer wieder Schnee in meinen Wanderschuhen. Manfreds Füße bleiben trocken. Er hat seine schweren Bergschuhe angezogen. Die habe ich nicht für nötig gehalten. Wir waren auch nicht auf so viel Schnee eingestellt.
Zum Glück ist der Gipfel schneefrei. Und auch der letzte Teil des steilen Aufstiegs. Hier hat die Sonne schon ganze Arbeit geleistet und alles weg getaut. Leider versteckt sich der wärmende Planet schon seit längerem hinter einem Meer aus Quellwolken, das immer dichter und bedrohlicher wird. Scheinbar braut sich am Himmel einiges zusammen. Am Gipfel ist die Sonne dann ganz weg.
Bei schönem Wetter kann jeder auf den Berg steigen
Und überhaupt: Bei schönem Wetter kann jeder auf den Berg steigen!
Irgendwie hat das auch etwas: Fast allein auf einem Gipfel zu stehen, der im Sommer auch bei Familien mit Kindern sehr beliebt ist. Weil der Aufstieg normalerweise kinderleicht ist. Aber halt nicht im April bei Kälte, Schnee und diesem eisigen Wind, der uns fast wegzublasen scheint.
Also nichts wie wieder runter vom Berg, bevor es auch noch zu regnen anfängt. Oder vielleicht sogar zu schneien?
 
Der Winterweg macht seinem Namen alle Ehre
Die Hütte hat natürlich noch nicht auf. Das war klar. Eingekehrt wären wir heute wahrscheinlich eh nicht. Obwohl ein heißes Getränk in der warmen Stube jetzt schon ganz gut tun würde. Aber das können wir uns auch in unserer gemütlichen Pension in Waldhäuser gönnen. Auf 1.000 m Höhe. Auf dem Balkon wird’s heute wohl eher nichts ...
Aber jetzt steht erst einmal der Abstieg an. Natürlich auf der anderen Seite - auf dem sog. „Winterweg“. Der macht heute seinem Namen alle Ehre. Hier liegt fast noch mehr Schnee als auf dem „Sommerweg“, über den wir aufgestiegen sind.
Und schon bin ich hingefallen. Zum Glück ist wieder nichts passiert. Genau wie vorher, als ich ein paar Mal umgeknickt bin. Also laufe ich unbekümmert weiter, bis der Boden unter meinem rechten Fuß nachgibt. Ich stecke bis zum Knie im Schnee. Aber ich komme auch hier wieder unbeschadet raus und Manfred kann wieder ein paar nette Fotos machen...
Wir sind froh, als wir nach einer knappen Stunde wieder in flachere und vor allem Schneefreie Gefilde kommen. Der dichte Bergmischwald schützt uns auch vor dem eiskalten Wind.
Auf dem Parkplatz stehen mittlerweile ein paar Autos mehr. Wir sind also nicht die einzigen, die Schnee und Kälte trotzen und sich freuen, dass sie die Naturschönheiten des Bayerischen Waldes ausnahmsweise fast für sich haben. Wie gesagt: Bei schönem Wetter kann jeder Bergwandern!

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