Die Niederbayern - ein eigener Menschenschlag - Dia-Niederbayern

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Die Niederbayern – ein ganz besonderer Menschenschlag -
Von Waidla, Rottaler Büffeln und Holledauer Bummerln
Die Niederbayern einst - ein Blick in die Geschichte
Aventinus schrieb 1521 in seiner „Bairischen Chronik“:

"Das bairisch Volk ist geistlich schlecht und grecht, geht, läuft gern kirchferten, hat auch viel Kirchfahrt [...], bleibt gern daheim, reist nit vast aus in fremde Land, trinkt sehr, macht viel Kinder, ist etwas unfreundlicher und einmütiger als die nit viel hinaus kommen, gern anheim eralten."
Wohlgemerkt geht es hier um das gesamte bayerische Volk. Und natürlich hat sich seit dem 16. Jahrhundert einiges geändert – auch in Niederbayern. Trotzdem trifft auf viele (Nieder)bayern auch heute noch zu, was der Begründer der bayerischen Geschichtsschreibung einst geschrieben hat.
Die Niederbayern - damals wie heute
Glaube und Religion spielen in Bayern immer noch eine große Rolle. Nicht umsonst sind einige der führenden Marienwallfahrtsorte in Niederbayern: Der Bogenberg bei Straubing und die Sammarei im Rottal.
Getrunken wurde in Bayern immer schon gern – aber so viel dann nun auch wieder nicht. Und schließlich gilt Bier hierzulande als Grundnahrungsmittel. Bier gehört zu den isotonischen Getränken und ist ist damit recht gesund – in Maßen genossen, versteht sich. Ein Mann verträgt schon eine Mass am Tag, die Damenwelt sollte sich eher mit einer Halbe begnügen. Aber wie meinte doch die nette Dame auf der Brauereiführung in Kelheim: „In Bayern gilt ein Tag ohne Bier als Gesundheitsrisiko“.
Bodenständig sind sie auch, unsere Landsleute. Daheim ist’s halt immer noch am schönsten.
Rottaler Büffel und Holledauer Bummerl
Unfreundlich sind sie aber nicht, die Niederbayern. Wo die Rottaler ihren büffelhaften Ruf her haben, ist uns echt ein Rätsel. Wir haben im Rottal nur nette und freundliche Menschen getroffen, die uns auch sehr bei unserer Arbeit unterstützt haben. Und dass die Hallertauer nicht alle Bummerl sind, können wir aus Erfahrung bestätigen. Elisabeth stammt aus der Hopfenstadt Mainburg im Herzen der Hallertau.
Der Waidla - ein ganz besonderer Menschenschlag
Und die Waidla haben das Herz auch auf dem rechten Fleck. Das hat uns unser Interviewpartner Josef Öller aus Hauzenberg bewiesen. Der ehemalige Steinmetz war schon ein paar Mal im Fernsehen und im Bayerischen Rundfunk. Und er hat viel zu erzählen und er erzählt es uns gerne.

Wie schwer das Leben früher war, im Bayerischen Wald. Als es noch keine Maschinen und keinen Kunstdünger gab, als noch alles mit der Hand gemacht werden musste. Eine Knochenarbeit war das, fast eine Sklavenarbeit im Steinbruch. Für 42 Pfg. in der Stunde, wo eine Mass Bier schon 50 Pfg. gekostet hat und eine Scheibe Pressack 10 Pfg. und die Semmel auch schon ein Fünferl. Manch einer ging nach der Arbeit noch zum Bauern und hat da weiter gearbeitet. Und Frauen und Kinder mussten sowieso beim Bauern arbeiten. Um 4 Uhr morgens ging's aufs Feld und erst spät abends wieder heim.

Den Bauern ging's natürlich auch nicht gut, auf den kargen Böden wächst halt nicht viel - und bei dem rauen Klima. Es reichte kaum zum Leben. Aber hängen lassen haben sie ihre Leute nie, auch wenn sie selber kaum was hatten. Manchmal fragt sich Herr Öller, wie die Leut das alles ausgehalten haben. Als ich Herrn Öller frage, ob es stimmt, dass die Waidla nicht besonders viel reden, meint er: „Der Waidla ist ehrlich, er sagt gerade heraus, was er denkt und macht einem nichts vor. Ich hab sie ins Herz geschlossen, meine Landsleut“. Das haben wir auch.

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