Buchberger Leite Juni 2024 - Dia-Niederbayern

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Buchberger Leite – Abenteuerliche Wanderung durch die spektakulärste Klamm im Bayerischen Wald
Die Buchberger zwischen Freyung und Ringelai gilt als die spektakulärste Wildbachklamm im Bayerischen Wald und als eines der schönsten Biotope Bayerns. Die 11 km lange Wanderung entlang der Wolfsteiner Ohe hat uns im Herbst 2021 auch wegen ihrer üppigen Vegetation so fasziniert, dass wir die sie unbedingt in einer anderen Jahreszeit wiederholen wollen.
Obwohl der Wetterbericht am 17.06.2024 schönes und überwiegend sonniges Wetter angekündigt hat, versteckt sich die Sonne auf der Fahrt von Landshut nach Freyung immer häufiger hinter zunehmend dichten Wolken und zwischendurch regnet es sogar ein wenig. Bei der Ankunft am Parkplatz kommt die Sonne wieder raus und wir starten bei angenehmen 21° C in unsere Wanderung.
Bunte Blumen, Graureiher und Schmetterling
Nach ergiebigen Regenfällen führt der Wildbach im Juni 2024 viel Wasser und wir können uns wieder über vielfältige Vegetation freuen. Die Höhepunkte sind Orchideen, die wir an mehreren Stellen sichten und die vielen Baumschwammerl. Der größte, den wir je gesehen haben, ist leider ziemlich weit weg und auf der anderen Seite des Bachs.
Auch einen Graureiher, der sich von einem der vielen Felsen im Bach in die Lüfte erhebt, können wir nur aus der Ferne beobachten. Wir sehen ihn zwar ein paar Minuten später nochmal, aber leider auch nur im Abflug. Dafür bleibt ein Schmetterling auf dem Weg sitzen, bis Manfred ein Foto mit dem Teleobjektiv gemacht hat. Tiererlebnisse in der freien Natur sind immer etwas Besonderes.
Wenig Menschen und viel Lärm
Abgesehen von drei Arbeitern sind wir lange Zeit die einzigen Menschen und könnten die Natur ganz ungestört genießen, wenn nicht das Dröhnen von Motorsägen und das Geräusch umfallender Bäume das Idyll empfindlich stören würde. Irgendwann sind wir außer Hörweite oder die Baumfällarbeiten abgeschlossen und wir können das Plätschern des Wildbachs vernehmen, an dem wir entlang wandern.
Umgefallene Bäume blockieren Wanderweg
Auf dem mit vielen Felsen und Wurzeln übersäten Waldweg sind 340 m Höhenunterschied zu überwinden und wir müssen auch immer wieder über Baumstämme klettern, die den Weg versperren. Mehrere Bäume sind so unglücklich gefallen, dass wir wohl oder übel darunter durchklettern müssen. Wir bleiben immer wieder mit unseren Wanderrucksäcken hängen und ich verliere einmal sogar meine Kameratasche. Die ist aber zum Glück noch in Reichweite und ich muss nicht wieder zurück kraxeln.
An einem dieser natürlichen Hindernisse treffen wir ein Paar mit zwei großen Hunden und erfahren, dass der Weg zu Hängebrücke „noch sportlicher“ wird und mit etwas Kraxelei verbunden ist. Aber mit unseren robusten Wanderschuhen sollte das kein Problem sein, meint die freundliche Dame mit noch blütenweißen Turnschuhen. Ich überlege kurz, ob ich sie auf die teilweise recht verschlammten Stellen aufmerksam machen soll, lasse es dann aber bleiben. Später stellen wir fest, dass noch mehr Schlamm und Wasser auf dem Weg ist und ich frage mich, wie die Frau das geschafft hat, dass ihre Schuhe sauber geblieben sind. Vermutlich hat sie so manchen Umweg in Kauf genommen.
Nach der kleinen Hängebrücke wird der Weg ein wenig einfacher, aber uns macht die zunehmende Schwüle etwas zu schaffen und so sind wir froh, als wir um 13 Uhr nach 12 km und 2,5 Stunden das Ende der Schlucht erreichen.
Warum in den Bayerischen Wald fahren?
Ein Rentner aus Ringelai spricht uns auf unsere Kameras an und zeigt wenig Verständnis dafür, dass Leute 1,5 Stunden fahren, um im Bayerischen Wald herumzulaufen. Er würde lieber woanders Urlaub machen. Anschließend kritisiert er, dass die zuständigen Gemeinden Ringelai und Freyung die Wanderwege in der Buchberger Leite nicht in Schuss halten und er mit seinem Hund andere Wege wählen muss, wo er nicht befürchten muss, dass sich sein geliebter Vierbeiner ein Bein bricht. Da können wir nur zustimmen und so ergibt sich noch ein nettes Gespräch, bevor wir den letzten Kilometer nach Ringelai auf der Teerstraße zurücklegen.
Das Taxi, das wir rufen, ist nach wenigen Minuten da und bringt uns zu unserem Auto am Parkplatz in Freyung zurück. Das Thermometer zeigt in der Sonne 28,5° C an und es soll auch an den nächsten Tagen noch recht sommerlich werden.
Erfrischender Regen und ein schöner Sonnenuntergang
Um 17:15 Uhr geht ein heftiger und erfrischender Regenschauer nieder und am Abend können wir uns über einen schönen Sonnenuntergang freuen. Für uns ist und bleibt der Bayerischer Wald trotz unserer vielen Fernreisen immer wieder ein lohnendes Ausflugsziel.
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